Zigarren und Tabak
Dicke Zigarren sind ein Markenzeichen Kubas, wie Rum oder Salsa. In den acht Zigarrenfabriken Havannas werden Marken wie Cohiba und Montechristo hergestellt, sie genießen Weltruf. Die schönste Fabrik in Havanna befindet sich direkt am Capitolio, ihr Name ist Partagas. Auch auf dem Land gibt es Tabakfabriken, vor allem in der Provinz Pinar del Rio. Die Region „Vuelta Abajo“ ist das Hauptanbaugebiet. Dort leben die Tabaklegenden Vegas Robaina & Co.
Geschichte
Die Kultivierung und der Genuss von Tabak hat seinen Ursprung in Amerika – lange bevor Kolumbus und Co. den Kontinent eroberte. Die spanischen Seefahrer brachten dann die Droge nach Europa, die sich dort schnell verbreitete. Schon 1603 regte sich Widerstand gegen den Konsum, der König von England bezweifelte den medizinischen Nutzen. Murat IV, Sultan des osmanischen Reiches, verhängte 1633 die Todesstrafe für den Tabakkonsum. Jedoch ohne Erfolg, weltweit weitete sich die Gewohnheit des Rauchens schnell aus. Als Konsequenz wurden die anfänglichen Verbote durch eine gezielte Steuerpolitik substituiert. Im 19. und 20. Jahrhundert wurden Zigarren und Pfeifen allmählich durch Zigaretten ersetzt. Im Gegensatz zur Pfeife und Zigarre - deren Konsum für den langsamen Genuss stand - war die Zigarette Ausdruck des neuen Zeitgeistes. Schnelllebigkeit, Verruchtheit oder Lebenskunst wurde damit demonstriert. Vor allem in Deutschland war der Genuss von Tabak sehr populär, Anfang der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts war Deutschland der größte Importeur von Tabak weltweit. Adolf Hitler bezeichnete damals Tabak als „Rache der Indianer“ an der „weißen Rasse“ für den Alkohol. Kurz vor dem 2. Weltkrieg gab es eine großangelegte Aufklärung über die gesundheitsschädlichen Folgen des Rauchens und des Passiv Rauchens. Als Konsequenz wurden in den Zügen der Reichsbahn Nichtraucherabteile eingeführt und das Rauchen in öffentlichen Gebäuden verboten. Diese Maßnahmen wurden allerdings nach Ausbruch des 2. Weltkrieges wieder gelockert und bis in die 80er Jahre war Rauchen in Europa eine Modedroge.
Im Gegensatz zu den meisten westlichen Staaten ist und war Nikotin in Kuba immer gesellschaftsfähig. Es gibt sehr selten Rauchverbote, selbst im Wartesaal von einigen kubanischen Krankenhäusern mischt sich manchmal der Geruch von Medizin mit Nikotin. Trotz der Popularität von Zigarren, Zigaretten, Alkohol und relativ ungesunden Essen ist die Lebenserwartung in Kuba überdurchschnittlich hoch – wenn man den amtlichen Statistiken glaubt.
Positiv für den kubanischen Raucher ist sicher, dass die Tabakplantagen „bio“ sind. Aufgrund mangelnder Devisen kommen die Plantagen ohne Chemie Dünger aus. Auch ist der Zusatz von suchtverstärkenden Mitteln wie Blausäure etc. verpönt.
Eine Arbeitserleichterung der „Torcederos“ (Zigarrendreher) am recht monotonen Arbeitsprozess ist ein Vorleser, der seinen Kollegen die Neuigkeiten aus der „Granma“ (Partei Zeitung) erzählt oder Gedichte vorträgt. Außerdem gibt es keine Limits bei Raucherpausen. Trotz der langweiligen Arbeit ist der Beruf des Tabakdrehers populär. Es gibt ein Minimum an Zigarren pro Tag, die für den Staat gedreht werden, was darüber ist gilt als Eigenbedarf.
Dementsprechend hat jeder Schlepper auf dem kubanischen Schwarzmarkt einen Cousin oder Onkel, der angeblich in den hiesigen Tabakfabriken beschäftigt ist. Doch Vorsicht: Der Kauf von Zigarren auf der Straße ist riskant. Auch wenn die Zigarren und Kisten original aussehen - die Qualität ist eigentlich immer schlechter. Nur ein Kenner kann beurteilen, ob es sich um ein Fake oder um das Original handelt. So sollte sich zum Beispiel die abgebrannte Asche möglichst lange auf der brennenden Zigarre halten – wichtig hierbei ist, dass die Zigarre nur langsam geraucht wird. Ein Kriterium, das sich bei schnellen Schwarzmarktgeschäften in dunklen Ecken nur schwer überprüfen lässt.
Die billigste Möglichkeit garantiert originale Zigarren zu kaufen sind die sogenannten „Marca de la casa“ (Hausmarken) in den staatlichen offiziellen Tabakfabriken. Auch wenn diese keine Banderole tragen, sind sie qualitativ vergleichbar mit den deutlich teureren Markenzigarren.
Nicht nur der Import von Zigarren nach Europa ist limitiert, auch der Export. Solange Sie keine Kaufquittung eines staatlichen kubanischen Tabakladens aufweisen können, dürfen maximal 25 Zigarren exportiert werden. Die kubanischen Behörden kontrollieren bei der Ausreise immer das Handgepäck.
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