Potosí

Stadt der Silberminen

Die Silberminen machten Potosí zur reichsten Stadt der Welt, heute ist sie zumindest noch die höchstgelegene Stadt der Welt mit über 4.000 Meter Höhe. Trotz allem ist Potosí ein beliebtes Urlaubsziel für Bolivien-Reisende, da man dort auch die Silberminen besichtigen kann.

Die traditionelle Minenarbeit sichert zwar auch heute noch das Einkommen der Einwohner, aber Silber wird kaum gefunden und die letzten Reste an Zinn- und Zink-Erzen schrumpfen. Weitere Industriezweige gibt es jedoch nicht. Hinzu kommt, dass auf dem kargen Boden Gemüse und Obst nur schlecht wächst. Einzig die Touristen bringen Geld in die Stadt, weil sie sich die harte Arbeit und das Leben in den Minen anschauen wollen. Führungen durch die Minen sind mittlerweile ein echter Touristenmagnet geworden.

Geschichte der Stadt

Nach mündlichen Überlieferungen war es ein Indio namens Huallpa, der im Jahr 1545 bei der Suche nach entlaufenen Lamas auf eine Silberader stößt und den Spaniern davon berichtet. Unter deren Herrschaft entwickelt sich die anfangs kleine Bergbausiedlung am Fuße des Cerro Rico bald zu einer blühenden Stadt und steigt sogar zur Reichsstadt, einer "Villa Imperial", auf. Kaiser Karl V. widmet dem städtischen Wappen die Inschrift: "Ich bin das reiche Potosí, Schatzkammer der Welt, König der Berge, den Königen diene ich zum Neide".
Vizekönig Francisco de Toledo führt das Amalgamverfahren ein, um die Fördermenge des kostbaren Metalls zu steigern. Sehr zum Leid der Minenarbeiter: Nicht nur, dass sie Tag und Nacht in den engen und ungesicherten Gängen arbeiten müssen, jetzt atmen sie auch die giftigen Quecksilberdämpfe ein. Schon bald erkranken zahlreiche Arbeiter an der Lunge und Zehntausende sterben. Die Gier der Spanier nach dem Edelmetall ist unersättlich; stetig verlassen Tonnen von Silber den Berg in Richtung Spanien. Doch schon bald zeigt sich, dass der unerwartete Reichtum trügerischer Natur ist.

Es kommt zu einer massiven Entwertung von Gold und Silber, und damit zur ersten schweren Inflation in der Neuzeit. Die stetig steigenden Preise stellen auch die spanische Krone vor Probleme. Anstatt das Geld für die Stärkung der Wirtschaft einzusetzen, fließt das Silber in Kriege und Luxusgüter. Unter der Herrschaft König Phillips II. kommt es in Spanien gleich viermal zu einem Staatsbankrott und den Niedergang des spanischen Weltreichs kann selbst der schier unerschöpfliche Reichtum Potosís nicht aufhalten. Er hat vielmehr dazu einen schwerwiegenden Beitrag geleistet.

Sehenswürdigkeiten

Der Kegelberg und die Minen sind mit ihren geführten Touren die Hauptattraktion für Urlauber. In der Stadt kann man vorher Coca-Blätter, Kekse und Tee kaufen, um sie den Minenarbeitern als Geschenk mitzubringen. Dabei hat Potosí mehr zu bieten, als die Minen. Seit 1987 gehört die Stadt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Wunderschöne Kolonialgebäude, eine gut erhaltene koloniale Stadtstruktur sowie 36 barocke Kirchen schmücken das Stadtbild. Auch das Casa de la Moneda, übersetzt Haus des Geldes, einst das wichtigste Gebäude Potosís, in dem bis 1909 aus dem Silber die Münzen geprägt wurden, ist einen Besuch wert.
Die Einwohner Potosís feiern auch gern. So lohnt sich definitiv die Teilnahme an einem der zahlreichen bunten Feste, die über das ganze Jahr verteilt stattfinden. Im Februar findet übrigens jedes Jahr der Karneval der Bergarbeiter statt, ein farbenfroher Umzug durch das Zentrum von Potosí. Ein Besuch auf den Märkten ist ebenfalls lohnenswert. Hier können originelle Andenken aus der Region gekauft werden.
In der Nähe dieser Stadt gibt es nicht viel, aber ein Besuch der Thermalquellen und Lagunen ist absolut lohnenswert. Am beliebtesten sind die Laguna de Tarapaya, auch Baños del Inca genannt, das Balneario Miraflores und die heißen Quellen von Chaqui.

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