Reiseinformationen Brasilien

Hier finden Sie wichtige Informationen, die Ihnen bei Ihren Vorbereitungen auf Ihre Reise nach Brasilien behilflich sein werden. Kenntnisse zu Reise- und Zollbestimmungen sowie Auskünfte zu Impfungen, allgemeinen Daten und dem Leben in Brasilien tragen dazu bei, dass Sie mit Vorfreude Ihren Urlaub antreten und ihn stressfrei genießen können.

Ein- und Ausreise

Als deutscher Staatsangehöriger braucht man als Tourist in Brasilien kein Visum vorzulegen. Lediglich der Reisepass (auch ein vorläufiger) sollte eine Gültigkeit von sechs Monaten ab Einreisedatum haben. Vor Ankunft muss eine Ein- und Ausreisekarte (cartão de entrada e saida) ausgefüllt werden. Diese wird abgestempelt und muss bei Ausreise wieder vorgelegt werden.

Grundsätzlich dürfen alle Dinge, die für den persönlichen Bedarf während der Reise vorgesehen sind, eingeführt werden. Frische Nahrungsmittel sowie zuvor exportierte brasilianische, alkoholische Getränke dürfen allerdings nicht mitgeführt werden. Von Medikamenten, die verschreibgunspflichtig sind, sollte man das Arztrezept mit Namen des Patienten und des Medikamentes dabei haben. Pflanzen und Tiere können nur unter bestimmten Voraussetzungen nach Brasilien mitgebracht werden. Geschenke dürfen bei einer Flugreise im Wert von bis zu 500 USD mitgeführt werden, Geldbeträge bis ca. 2.700 € sind frei.

Außerdem gilt:
  •     alkoholische Getränke bis zu 12 Liter
  •     600 Zigaretten, 25 Zigarren, 250 gr Tabak
  •     Parfüm bis zu 280 ml

Die geltenden Zollbestimmungen für die Wiedereinreise nach Deutschland sind auf der Internetseite des Deutschen Zolls zu finden.

Es wird empfohlen die Standardimpfungen (Tetanus, Diphterie, Pertussis und evtl. Mumps, Masern, Röteln, Influenza und Pneumokokken) zu haben sowie sich zusätzlich gegen Hepatitis A impfen zu lassen. Wenn ein Aufenthalt über lange Zeit geplant ist, sollte über ein Impfung gegen Hepatits B, Tollwut und Typhus nachgedacht werden.

Gelbfieber
Die WHO empfiehlt eine Gelbfieberimpfung für den Besuch der Bundesstaaten Rio de Janeiro und Sao Paulo. Ausgenommen sind jedoch die Stadtgebiete von Rio de Janeiro und Niterói sowie von Sao Paulo und Campinas.

Die Gelbfieberimpfung wird vom brasilianischen Staat zwar nicht gefordert, evtl. aber bei einer Weiterreise in Drittländer, da viele Gebiete als Endemiegebiete gelten. Diese sind: Acre, Amapá, Amazonas, Distrito Federal (einschließlich der Hauptstadt Brasilia), Goiás, Maranhão, Mato Grosso, Mato Grosso do Sul, Minas Gerais, Pará, Rondônia, Roraima und Tocantins. In den Staaten Bahia, Paraná, Piauí, Rio Grande do Sul, Santa Catarina und São Paulo sind nur wenige Gebiete betroffen. Wer eine Reise zu den Iguaçu-Wasserfällen macht, sollte über eine Impfung nachdenken. Für Reisen an der nördlichen und südlichen Küste ist diese nicht nötig.

Zika-Virus
Trotz abnehmender Zahlen ist eine Infektion mit dem Zika-Virus (Krankheitsverlauf ähnlich dem Dengue-Fieber) immer noch möglich und v.a. für ungeborene Kinder gesundheitsgefährdend. Schwangeren Frauen oder Frauen, die in den nachfolgenden zwei Monaten eine Schwangerschaft geplant haben, sollten von einer Reise in gefährdete Gebiete absehen. Das Virus wird durch Mücken übertragen, eine Ansteckung durch sexuelle Übertragung ist möglich. Liegt die Möglichkeit einer Ansteckung und folgender Übertragung vor, sollte der Sexualpartner durch Kondomgebrauch in den nächsten zwei Monaten geschützt werden. Beim Sexualverkehr mit Schwangeren wird der Schutz mit Kondomen während der ganzen Schwangerschaft empfohlen. Derzeit gibt es weder Impfung noch eine Prophylaxe, die eine Erkrankung verhindern könnte.

Dengue
Eine Zunahme an Erkrankungen am Dengue-Fieber wurde dieses Jahr verzeichnet. Die Symptome sind Fieber, Hautausschlag und starke Gliederschmerzen und ähneln oft denen einer Grippe. Es gibt vier Virus-Subtypen, weshalb ein wiederholtes Erkranken mit eventuell schwererem Krankheitsverlauf möglich ist. Die Erkrankung kann zum Tod führen, weniger bei Reisenden als bei Kindern der Bevölkerung vor Ort.

Chikungunya
Besonders in den Regionen Alagoas, Amapa, Amazonas, Bahia, Mato Grosso do Sul, Minas Gerais und Roraima, sowie aktuell schwerwiegend in Rio de Janeiro, kommt es zu Krankheitsfällen. Das Virus wird ebenfalls von der tagaktiven Aedes-Mücken übertragen.

Malaria
Malaria wird von der dämmerungs- und nachtaktiven Anopheles-Mücke übertragen. Der Ausbruchszeitpunkt der Krankheit kann Wochen oder sogar Monate nach der Infektion sein. Informieren Sie Ihren Arzt darüber, dass Sie sich in einem Malariagebiet aufgehalten haben, sollte in der Zeit nach Ihrer Reise Fieber auftreten.
In Regenwald- und Savannengebieten besteht ganzjährig das Risiko einer Malaria-Infektion. Lediglich die Ostküste (auch Fortaleza und Recife), ein Großteil der Stadtzentren sowie Iguaçu gelten als malariafrei.

Rocky Mountain Fleckfieber
Im Bundesstaat São Paulo treten seit Dezember 2016 einzelne Fälle von Infektionen auf. Die Krankheit wird durch Zecken übertragen, die durch ihren Biss die Bakterien weitergeben. Symptome wie Fieber, Hautausschläge, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Erbrechen und Schmerzen im Abdominalbereich treten auf. Lebensgefährlich wird es, wenn Lunge, Nieren und Magen-/Darmbereich befallen werden und es zu inneren Blutungen kommt.

Da mögliche Infektionen meist durch Mücken bzw. letztere durch Zecken übertragen werden, sind Schutzmaßnahmen ausdrücklich empfohlen:
  • Benutzen Sie Insektenabwehrmittel für Haut und Kleidung.
  • Tragen Sie helle, langärmelige Kleidung & lange Hosen.
  • Ggf. ist es ratsam unter einem Moskitonetz zu schlafen.


Durchfallerkrankungen

Schützen Sie sich vor Durchfallerkrankungen, indem Sie es vermeiden Leitungswasser zu trinken. Nutzen Sie abgekochtes oder gefiltertes Wasser bzw. gekauftes Wasser aus Flaschen auch zum Zähneputzen, wenn Sie die Möglichkeit haben. Nahrungsmittel sollten sie kochen oder schälen sowie Fliegen von ihnen fernhalten. Waschen Sie sich so oft wie möglich, aber immer nach dem Toilettengang und vor dem Essen die Hände mit Seife.

Wie in den meisten anderen lateinamerikanischen Ländern gilt, dass in Großstädten Krankenhäuser auf internationalem westlichen Standard zu finden sind, auf dem Land hingegen oft administrative, hygienische oder logistische Mängel auftreten. Jedoch muss auch in Privatkliniken und trotz Auslandskrankenversicherung oft im Voraus bezahlt werden, damit eine Behandlung überhaupt begonnen wird. Es gibt englisch- und deutschsprachige Ärzte, deren Kontaktdaten z.B. über deutsche Auslandsvertretungen in Erfahrung gebracht werden können.

Daten und Fakten

Da Brasilien zum Großteil auf der Südhalbkugel liegt, sind die Jahreszeiten vertauscht: Dezember bis Februar ist Hochsommer, Juni bis September ist v.a. im Süden (subtropisch-feuchtes Klima) mit sehr kalten Temperaturen um oder auch unter dem Gefrierpunkt zu rechnen. In den Regionen Rio Grande do Norte und São Paulo können es zu dieser Zeit allerdings bis zu 40° C werden.

Um den Äquator, also im Amazonas-Gebiet, bedeuten die Sommermonate Regenzeit. Die Regenwaldregion kann in zwei Klimazonen unterteilt werden: die immerfeuchte Zone im Inneren nahe des Äquators mit fast gleichbleibend warmen Temperaturen (zw. 24 °C und 33 °C) und die wechselfeuchten Gebieten am Rand der Tropen. Südlich des Amazonas-Gebietes herrscht im Binnenland ein tropisches Klima, in dem es zu lang andauernden Trockenperioden kommen kann. Südbrasilien hat, da am weitesten vom Äquator entfernt, den ausgeprägtesten Wechsel der Jahreszeiten im Land zu verzeichnen.

Aufgrund seiner Größe kann Brasilien vier unterschiedlichen Zeitzonen (UTC -2 bis UTC -5) aufweisen, zudem gibt es in einigen Staaten ebenfalls eine Sommerzeit, die am dritten Sonntag im Oktober um Mitternacht beginnt (die Uhr wird eine Stunde vorgestellt) und am dritten Sonntag im Februar des darauffolgenden Jahres um Mitternacht endet. Sollte das Ende auf einen Sonntag in der Karnevalzeit fallen, wird die Zeitumstellung um eine Woche nach hinten verschoben.

Der Zeitunterschied zu Deutschland kann zwischen 4 und 7 Stunden betragen bzw. in einer kurzen Übergangszeit im März sogar bis zu 8 Stunden. Hier einige Beispiele von großen Städten im Vergleich zu deutscher Zeit: Campo Grande, Manaus, Cuiabá: -6 h, Salvador da Bahia, Recife, São Paulo, Rio de Janeiro, Brasília, Curitbia: -5 h.

Die Währungseinheit in Brasilien ist der Real (pl. Reais), welcher in 100 Centavos unterteilt wird. Schon in den Jahren 1690 bis 1942 gab es die gleichnamige Währung, von 1942 bis 1994 gab es den Cruzeiro, der aber aufgrund der hohen Inflationsrate wieder durch den Real abgelöst wurde. Gedruckt werden 1, 2, 5, 10, 20, 50 und 100-Reais Scheine, Münzen mit Wert von 1, 5, 10, 25, 50 Centavos und 1 Real-Münzen. Der Wechselkurs vom Real zum Euro liegt derzeit bei ca. 4,5 Reais für 1,- Euro (Stand: 13.09.2019).

Sie können fast überall mit internationalen Kreditkarten Geld abheben oder mit diesen bezahlen. Einige Automaten sind so gekennzeichnet, dass sie für deutsche Kredit- oder EC-Karten geeignet sind. Jedoch kommt es hin und wieder zu Problemen und ein Abheben ist nicht möglich. Fragen Sie vorher bei Ihrer Bank nach oder überlegen Sie, eventuell Reiseschecks mitzunehmen. Sollte das Abheben von Bargeld fehlschlagen, heben Sie den Beleg auf, da es sein kann, dass trotzdem Geld von Ihrem Konto abgezogen wurde.

Je nach Region unterscheidet sich die Netzwechselspannung zwischen 110 V, 127 V oder 220 V. Die in Brasilien am meisten verwendeten Steckdosen (Typ N) lassen sich meist ohne Adapter mit den in Deutschland verbreiteten Steckern (Typ C) benutzen (jedoch nicht bei dickeren Steckertypen wie bei Computerladekabeln oder Föhnen). Allerdings gibt es immer noch Steckdosen des Typ A und B, weshalb ein Adapter mit auf die Reise genommen werden sollte.

Um von einem Handy mit deutscher Sim-Karte von Brasilien aus nach Deutschland telefonieren zu können, muss wie sonst auch der Ländercode +49 und die Telefonnummer (ohne die voranstehende 0) gewählt werden. Sollten Sie von einem brasilianischen Festnetz Zuhause anrufen wollten, muss ein Provider (z.B. 0014) vorgewählt werden. Auch bei einem Anruf auf ein brasilianisches Handy muss eine regionale Vorwahl gewählt werden.

Sowohl Dual- als auch Triband-Handys funktionieren in Brasilien. Sollten Sie länger unterwegs sein, können Sie z.T. vor Ort brasilianische Prepaid-Karten kaufen, die auch mit Auslandspaketen (Freiminuten/ Datenvolumen), z.B. bei Tim oder Claro, zur Verfügung stehen.

Deutsche Botschaft
SES Avenida das Nações, Quadra 807, Lote 25 | 70415-900 Brasilia DF.
Tel.: +55 61 34 42 70 00
http://www.brasil.diplo.de/Vertretung/brasilien/de/Startseite.html

Generalkonsulat

Avenida Presidente Antônio Carlos 58, 12° Andar – Centro | 20020-010 Rio de Janeiro-RJ
Tel.: +55 21 33 80 37 00

Weitere Generalkonsulate in: Porto Alegre, Recife, São Paulo

Österreichische Botschaft

SES Av. das Nações, Quadra 811, Lote 40 | 70426-900 Brasília DF
Tel.: +55-61-3443 3111

Schweizerische Botschaft
SES, Avenida das Nações, Quadra 811, Lote 41 | 70448-900 Brasilia DF.
Tel.: +55 61 3443 5500 , - 61 3443 3922 Generalkonsulat
Rua Cândido Mendes 157, 11° Andar | 20241-220 Rio de Janeiro
Tel.: +55 21 3806 2100
Weiteres Generalkonsulat: São Paulo

Wichtige Telefonnummern
Aufgrund der WM und den Olympischen Spielen in Brasilien wurden Notrufnummern den europäischen und US-amerikanischen Nummern angepasst, sodass Sie bei einem Notfall - wie in Deutschland auch - die 112 wählen können. Allgemeine Notrufe: 112, 911
Polizei: 190
Notarzt: 192
Feuerwehr: 193

Land und Leute

Brasilien ist mit 8,5 Mio km² flächenmäßig das fünftgrößte Land der Welt, nimmt es doch 47 % der gesamten Fläche des südamerikanischen Kontinents ein. Das Staatsoberhaupt von 208 Mio. Einwohnern ist seit dem 01.01.2019 Jair Bolsonaro. Die 1960 neugegründete Hauptstadt Brasília mit nicht mal einer halben Millionen Einwohnern ist eine Planstadt, deren Bau bereits 1891 in der Verfassung verankert wurde. Zuvor waren Salvador da Bahia und Rio de Janeiro für jeweils um die 200 Jahre Hauptstadt des Landes.

Konnte man früher zwischen vier Bevölkerungsgruppen unterscheiden – Portugiesen (Kolonisierung), Afrikaner (Sklaven), andere Europäer (Immigranten seit 1850) und Ureinwohner (zu den Tupi und Guaraní gehörend) – ist heutzutage in vielen Gegenden keine klare Abgrenzung mehr möglich. Um die 800.000 Indigene leben in Brasilien, über ein Achtel davon (gezwungenermaßen aufgrund der Zerstörung ihres Lebensraums) in Städten, was zu einem Verlust von Kultur und Traditionen führt. Die größte Gruppe macht der Stamm der Guaraní aus (ca. 46.000). Insgesamt gibt es zwischen 200 und 220 unterschiedliche ethnische Gruppen in Brasilien.

Die Amtsprache ist das brasilianische Portugiesisch, wobei 97 % der Bevölkerung dieses als ihre Muttersprache gelernt haben. Um die 190 weitere Sprachen und Dialekte werden in Brasilien gesprochen, so auch Deutsch, das vor allem im Süden des Landes von ca. 1,5 Mio. Brasilianern als Muttersprache gelernt wurde.

Die brasilianische Kultur ist sehr heterogen, geprägt durch die vielen unterschiedlichen einheimischen Ethnien sowie die Einwanderer der unterschiedlichen Zeitepochen: Mit der Kolonisierung und den Portugiesen kamen zwei der bekanntesten Feste – der Karneval und das Mittsommerfest – in das Land sowie architektonische und künstlerische Richtungen, aber auch als „brasilianisch“ angesehene Gerichte. Durch die Kolonisierung wurden bzw. werden auch heute noch Teile der indigenen Kultur zerstört. Manchmal lassen sich in der Sprache Wörter aus authochthonen Sprachen des Landes wiederfinden, v.a. im Bereich der Flora und Fauna. Je nach Region leben Indigene heute noch in ursprünglichen Dörfern und behalten ihre Traditionen weitestgehend bei. Auch heute noch werden im Regenwald manchmal uns unbekannte Stämme entdeckt.

Capoeira ist ein von Sklaven entwickelter Ausdruckstanz, in dem sich Sport, Kultur und Musik vermischen. Ursprünglich kommt er aus den Staaten Bahia, Pernambuco und Rio de Janeiro. Mit dem Berimbau – ein Instrument aus einem Holzstock, über den einen Saite gespannt wird und einem ausgehöhlten Kürbis als Klangkörper – wird die grundlegende Musik für Capoeira erzeugt.

Novo Hamburgo, Blumenau, Westfalia und Teutônia lassen keine Zweifel an der Niederlassung deutscher Immigranten: Das Oktoberfest und die deutsche Sprache lassen sich im Süden von Brasilien häufig wiederfinden.

Ungefähr 68 % der Bevölkerung gehören der römisch-katholischen Kirche an. Weiter sind viele protestanische Gruppen – ca. 22 % gaben zuletzt an protestanisch zu sein – und Sekten vertreten, wobei die Pfingstbewegung in den letzten 10 bis 15 Jahren einen starken Zuwachs verzeichnen konnte. Darüberhinaus gibt es Gruppen von Naturreligionen und afrobrasilianische Religionen wie der Candomblé.

Nordbrasilien nimmt mit dem Amazonas-Gebiet und dem Regenwald fast die Hälfte der Gesamtfläche des Landes ein. Im Süden gibt es zwar bergige Landschaften, der mit 3.014 m höchste Berg Brasiliens befindet sich aber im Norden. Viele Nebenarme des Amazonas fließen durch das Tiefland, unterteilt werden sie in Schwarz- (Rio Negro), Weiß- (Rio Branco) und Klarwasserflüsse. Der Amazon ist mit 6.448 km, von denen gut 3.000 km durch Brasilien fließen, der zweitlängste Fluss der Welt. Seinen Ursprung hat er in den Anden Perus. Die vielen geographischen Regionen haben unterschiedliche Namen: Litoral (Küste im Nordosten), Agreste (Hochplateau im Landesinneren), Sertão (Halbwüste) sowie die Serras (im Südosten am Rande der Hochplateaus), und in Südbrasilien die Restingas (tiefgelegende Küstenstreifen), Planalto (gemäßigte Zone, subtropische Vegetation) und Pampa (savannen-ähnliches Tiefland). Dazukommen die wellenförmigen Hochplateaus im mittleren Westen und das Schwemmland (lehmig-sandiger Boden, savannane- bis steppenartig).

Brasilien ist das Land mit der größten Artenvielfalt der Welt: Im Regenwald, den Sumpfgebieten oder savannen-ähnlichen Trockenregionen leben um die 775 Amphibien-, 520 Säugetier- und mehr als 1.700 verschiedene Vogelarten. Hinzukommen über 55.000 unterschiedliche Pflanzenarten. Bis zu 60 m können die Bäume im Regenwald hoch werden! Verschiedene Affen- und Papageiarten leben in den Bäumen. Jaguare, Faultiere und Ameisenbären bewegen sich eher in Bodennähe fort. An Flüssen oder in Wassernähe findet man unter anderem Schlangen, Alligatoren oder Schildkröten sowie Capivaras. Der größte Süßwasserfisch ist der Pirarucu (bis zu 3 m). Um die 3.000 Fischarten leben in Brasilien, so auch der berühmt-berüchtige Piranha.

Aufgrund der starken Einwanderung lassen sich in Brasilien viele unterschiedliche Gerichte finden. Manches gibt es nur in bestimmten Regionen, wie z.B. „Gulash com Knodel“ im Süden oder im Staat Bahia mit Kokosmilch und Palmöl zubereitete Speisen (afrikanische Einflüsse). Nördlich davon sind die Gerichte zum Teil von der indigenen Kultur beeinflusst worden. Fast jeder Brasilianer isst jedoch Reis und schwarze Bohnen und das oft sogar täglich und mehrmals am Tag. Dazu gibt es – wenn das Geld reich – Fleisch bzw. Fisch, Pommes oder Nudeln und Salat. Feijoada kommt aus den Staaten Minas Geraís und Rio de Janeiro, wo es zunächst von Sklaven gekocht wurde: Schwarze Bohnen, Zwiebeln und Fleischreste (heute auch Würste) werden zusammengekocht und mit Reis serviert. Ein Beispiel für den afrikanischen Einfluss auf die Gastronomie ist Acarajé, das früher als Opfergabe im Candomblé galt. Heute wird es auf der Straße als Snack verkauft. Es besteht aus frittiertem Bohnenmus, das zu kleinen Bällen geformt und mit geräucherten Garnelen, Tomaten, Zwiebeln, Paprika, Gemüsemus und Okra gefüllt wird. Inzwischen auch in Deutschland bekannt ist das Rodizio, bei dem im Restaurant ein großes Beilagen- und Salatbuffet aufgebaut ist und die Kellner mit allen möglichen Fleischsorten auf dem Spieß oder Teller herumgehen und der Gast wählen kann, wie es ihm beliebt. Zum Churrasco (Spießbraten, gegrilltes Schwein, Rind, Geflügel) wird häufig Farofa (geröstetes Maniokmehl mit Ei) serviert, das über das Fleisch gestreut bzw. worin das Fleisch gewälzt wird.

Der Caipirinha ist für Touristen „typisch brasilianisch“. Das Getränk wird aus Cachaça (Zuckerrohrschnaps), Limetten und Rohrzucker hergestellt. Brasilianer trinken aber häufiger eine der heimischen Biersorten wie Skol, Bohemia oder Brahma. Kaffee gibt es auf der Straße vor allem an Kiosken oder kleinen Essenswagen zu kaufen. Oft gibt es zwei unterschiedliche Kannen: eine mit gezuckertem (sehr süßem) und eine mit ungezuckertem Kaffee. Snacks wie Pão de Quejio (kleine, meist warme Brot-Käsebällchen) oder Empanadas bzw. Salgados (frittierte Bällchen aus Mehl mit einer Käse- oder Fleischfüllung) werden ebenfalls angeboten. Auch frisches Kokosnusswasser steht oft zum Verkauf, entweder im Plastikbecher – oder direkt mit einem Strohhalm aus der Kokosnuss. Frisch zubereitete Säfte aus den unterschiedlichsten Früchten können in kleinen Lokalen gekauft werden. Jedoch wird auch hier wie beim Kaffee oft sehr viel Zucker beigemischt.

Weitere, spannende Reisetipps für Ihren Urlaub in Brasilien hält unser Reiseteam jederzeit für Sie bereit. Senden Sie uns einfach eine Nachricht oder rufen Sie an unter: 069 610 912 25. Unser aktuelles Brasilien Reiseangebot ist hier zu sehen.
  Aktuelle Situation vor Ort
Bitte beachten Sie, dass sich die Sicherheitslage vor Ort jederzeit ändern kann. Deswegen empfehlen wir Ihnen, sich vor dem Reiseantritt gegebenenfalls noch einmal beim Auswärtigen Amt über die Sicherheitslage im gewünschten Reiseland zu informieren.

Haftungsausschluss

Reise-, Gesundheits-, und Sicherheitshinweise beruhen auf den zum angegebenen Zeitpunkt verfügbaren und als vertrauenswürdig eingeschätzten Informationen von Sprachcaffe Reisen GmbH. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Gefahrenlagen sind oft unübersichtlich und können sich rasch ändern. Die Entscheidung über die Durchführung einer Reise liegt allein in Ihrer Verantwortung.