Teotihuacán
Die "Stadt der Götter", so heißt Teotihuacán übersetzt aus dem Nahuatl, ist eine der bedeutendsten Aztekenstätten Mexikos. Eine Legende sagt, dass die Götter das Universum von hier aus geschaffen haben. Bis heute sind viele Rätsel rund um die Stätte noch nicht gelöst. Teotihuacán zählt zu den meistbesuchten Ausgrabungen des Landes.
Geschichte der Teotihuacán Ruinen
Die Stadt wurde ca. 100 vor Christus gegründet und in seiner Blütezeit zwischen 100 und 650 nach Christus von etwa 200.000 Menschen bewohnt. Somit war Teotihuacán zu seiner Zeit die größte Stadt auf dem gesamten amerikanischen Kontinent und das wirtschaftliche, militärische und kulturelle Zentrum Amerikas. Aufgrund von Überbevölkerung und knappen Ressourcen verließen die Bewohner nach und nach die Stadt, bis sie um 750 ganz verlassen war.
Bei Ankunft der Azteken war die Stadt schon einige Jahrhunderte verlassen und eine einzige Ruine. Die Azteken waren es auch, die der Stadt ihren Namen gaben. Teotihuacán bedeutet so viel wie "zu einem Gott erschaffen".
Seit der Eroberung der Spanier im 16. Jahrhundert werden in der Stadt Ausgrabungen vorgenommen. Die Spanier vernichteten jedoch bei ihrer Ankunft wichtige Dokumente und Manuskripte, wodurch es schwer ist, die Geschichte der Stadt zu erforschen. Die meisten Ergebnisse basieren auf Interpretation der Fundstücke und Rekonstruktion, auf Annahme von Thesen.
Sehenswertes in Teotihuacán
Insgesamt beherbergt Teotihuacán mehr als 15 freigelegte Pyramiden, wobei die Sonnen- und die Mondpyramide (65 m und 46 m hoch) die größten und bekanntesten sind. Die 239 Stufen der Sonnenpyramide sind etwas beschwerlich zu besteigen, wer es jedoch einmal geschafft hat, kann einen wundervollen Ausblick auf die Umgebung werfen. Genau durch die Mitte der Stadt führt die 'Straße der Toten', diese durchkreuzt die ganze Stadt. An deren nördlichen Ende befindet sich die kleinere Mondpyramide, von wo aus man einen wunderschönen Ausblick auf die gesamte Anlage von Teotihuacán genießen kann.
Im Süden der 'Straße der Toten' liegt die Ciudadela (dt. Zitadelle), wo die Herrscherfamilie gelebt haben soll. 1968 fanden Forscher an der Sonnenpyramide einen Eingang zu einer versteckten Höhle, die sich unter der Pyramide befindet. Hier fanden die Archäologen Gegenstände aus aztekischer Zeit, die viel über die Geschichte der Stadt preisgibt. Die Fundstücke können heute im Anthropologischen Museum in Mexiko-Stadt besichtigt werden.
Alle Pyramiden bieten beeindruckende Schnitzereien und Darstellungen aus der Vergangenheit. Die Stätte wurde im Jahr 1987 zum UNESCO-Weltkulturerbe benannt.
Seit 2016 bezaubert die Besucher jeden Abend nach dem Sonnenuntergang eine Ton- und Lichtshow. Dabei werden Bilder auf die Sonnenpyramide projiziert, die die Geschichte der Stadt erzählen.
Interessante Fakten
Die Sonnenpyramide ist die drittgrößte Pyramide der Welt, nach der Cheops-Pyramide in Ägypten und Cholula in Puebla (ebenfalls in Mexiko).
Während der Ausgrabungen fanden die Forscher immer wieder zahlreiche Grabstätten auf dem gesamten Gelände. Alle Gräber enthielten verschiedenste Opferbeigaben.
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